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WIENAND VERLAG
Dorothee Diebold:
Biomorphic Painting, 2020
Texts by René Block, Larri Moskau,
and Dr. Marc Wellmann
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Dorothee Diebolds neuere Arbeiten sind Hybride zwischen Malerei und Skulptur. Der Bezug zur Wand als angestammter Ort des Tafelbildes ist bei ihnen offensichtlich, doch wachsen sie auch gleichsam in den Raum, nisten in Raumecken, wölben sich um Pfeiler oder stehen als vollplastisches Gebilde auf dem Boden. Der für diese Werke selbst gewählte Begriff „Biomorphe Malerei“ besetzt unterschiedliche Assoziationsfelder, die im Folgenden sowohl aus historischer Perspektive als auch in Bezug zur zeitgenössischen künstlerischen Praxis behandelt werden sollen.
Der Begriff „biomorph“ hat sich im Kunstgespräch der Klassischen Moderne herausgebildet, um eine bestimmte Tendenz der Abstraktion zu beschreiben. Alfred H. Barr Jr., der Gründungsdirektor des Museum of Modern Art in New York, hat auf dem Katalogcover seiner epochalen Ausstellung „Cubism and Abstract Art“ von 1936 eine Art Flussdiagramm reproduzieren lassen, das in der Gegenüberstellung von „Geometrical Abstract Art“ und „Non-Geometrical Abstract Art“ mündete. [...]
Die Unterscheidung von „geometrisch“ und „nicht-geometrisch“ entspricht in ihrer Struktur der alten Dualität von Klassik und Romantik und speist sich weiterhin aus den Begriffspaaren apollinisch/dionysisch (Nietzsche) und linear/malerisch (Wölfflin). Barr verweist in diesem Zusammenhang noch auf den Kontrast zwischen der Form eines Quadrats und der einer Amöbe, was insofern bemerkenswert ist, als damit auf den mikroskopischen Bereich von Einzellern gleichsam herangezoomt wird. Auch wenn das Biomorphe in der Kunst an die Ungegenständlichkeit oder Abstraktion geknüpft ist, sind dem Begriff spezifische wissenschaftliche Konnotationen eingeschrieben, die auf die tieferliegenden Strukturen des Lebendigen verweisen.
translation Dorothee Diebold’s recent artworks are hybrids of painting and sculpture. Her works have an apparent relationship to the wall—the historical place of panel paintings—and yet they also expand into the room, nest in corners, enfold pillars, or stand on the floor as three-dimensional structures. The term “biomorphic painting” was chosen specifically for these works as it indicates different fields of association; these will be examined here from a historical perspective and linked to contemporary artistic practice. |
GER → EN
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Dorothee Diebold:
Biomorphic Painting, 2020
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René Block, Larri Moskau,
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excerpt Dorothee Diebold’s recent artworks are hybrids of painting and sculpture. Her works have an apparent relationship to the wall—the historical place of panel paintings—and yet they also expand into the room, nest in corners, enfold pillars, or stand on the floor as three-dimensional structures. The term “biomorphic painting" was chosen specifically for these works as it indicates different fields of association; these will be examined here from a historical perspective and linked to contemporary artistic practice. |
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