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MEHDI CHOUAKRI
GALLERY
“Gerwald Rockenschaub:
sentimental braindance / allure selec+”
by Karsten Löckemann
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Seit den frühen 1980er-Jahren hat der österreichische Künstler Gerwald Rockenschaub aus einem scheinbar begrenzten, abstrakt-minimalistischen Rahmen heraus, eine äußerst innovative und umfangreiche Palette an Werken entwickelt, die in ihrer Machart und Perfektion immer auch die technischen und künstlerischen Möglichkeiten der Gegenwart widerspiegeln. Dabei hat sich der Künstler nie von den starren Regeln der klassischen Minimal Art einengen lassen, sondern von Anfang an ein Cross-over aus Kunst, Design, Medien und Alltagswelt gesucht. Bevor Rockenschaub von 1978-1982 die Klasse von Herbert Tasquil an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien besuchte, studierte er Geschichte, Philosophie und Psychologie. In dieser Zeit hat er sich intensiv mit der Wahrnehmungspsychologie beschäftigt. Diese Erkenntnisse und Denkansätze prägen ihn und seinen Kunstbegriff bis heute.
Rockenschaubs Meisterschaft zeigt sich vor allem in der enormen Vielfalt seiner Ausdrucksmöglichkeiten, sowie im Umgang mit räumlichen Situationen und im dramaturgisch-pointierten Einsatz einer breiten Farbpalette. Ein leuchtendes Farbkonzept trifft in seinem Oeuvre immer wieder auf ein minimalistisch-geometrisches Formenkonzept, das bisweilen auch piktogrammhafte Züge annehmen kann. Sein Repertoire reicht von der Malerei über Wandobjekte, Skulpturen, raumspezifische Installationen bis hin zu filmischen Animationen, die sein künstlerisches Formenrepertoire spielerisch aufgreifen und in Bewegung versetzen. Inspirationsquellen findet er sowohl bei den Positionen der Moderne, abstrakten Konzepten, der Pop-Art, der Minimal Art, in der Alltagskultur und nicht zuletzt in der Techno- und Elektroszene. Alle diese Einflüsse sampelt er immer wieder zu einem neuen Ganzen. Dabei hat er sehr früh die nahezu unbeschränkten Möglichkeiten des computergestützten Arbeitens für sich entdeckt. Er selbst sagt dazu: „Als es dann finanziell möglich wurde, sich einen Rechner zu kaufen, habe ich mein Atelier sozusagen in einen Laptop verlegt und das als tolle, effiziente Möglichkeit zur Erweiterung meiner künstlerischen Produktion gesehen.“
In der Galerie Mehdi Chouakri gibt es nun die seltene Gelegenheit, die künstlerischen Anfänge Rockenschaubs in einem Dialog mit aktuellen Arbeiten zu sehen. Dabei zeigt sich besonders eindrücklich in Materialität und Umsetzung, die Entwicklung der technischen Möglichkeiten im Werk des Künstlers. Nahezu charmant handwerklich anmutende Leinwände und Holzobjekte treffen auf maschinell produzierte Kunststoffapplikationen in Hochglanzästhetik. Größer könnte der Kontrast nicht sein. Doch bereits in den frühen Arbeiten ist die Idee und der Weg für alle späteren Entwicklungen schon vorgezeichnet. Unter anderem war die Musik für ihn schon damals ein stilprägendes Element. Seine quadratischen Gemälde und Objekte erinnern nicht selten von Format und Gestaltung an Platten und Plattencover. Die Titel seiner monografischen Ausstellungen klingen meist wie Song-Titel. Auch der aktuelle Ausstellungstitel sentimental braindance / allure selec+ passt in dieses Muster.
translation Expanding from a seemingly restrictive abstract-minimalist framework, the Austrian artist Gerwald Rockenschaub has been developing an utterly innovative and diverse range of works since the early 1980s. Their production method and degree of perfection have continuously mirrored the technical and artistic possibilities of the present day. Never allowing the rigid rules of classic Minimal Art to constrain his work, he sought a crossover of art, design, media, and everyday life from the very beginning. Before attending Herbert Tasquil’s class at the University of Applied Arts in Vienna from 1978 to 1982, Rockenschaub studied history, philosophy, and psychology. During this period, he extensively explored perceptual psychology. The insights and conceptual approaches gained then have continued to define him as a person and his understanding of art until today. |
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“Gerwald Rockenschaub:
sentimental braindance / allure selec+”
by Karsten Löckemann
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