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Institute for Contemporary Art

Online-Stream: Renzo Martens
White Cube, 2020

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In White Cube, a new feature-length documentary film by Renzo Martens, Congolese plantation workers set a new precedent. They successfully co-opt the concept of the ‘white cube’ to buy back their land from international plantation companies, and secure it for future generations.

White Cube follows the Cercle d’Art des Travailleurs de Plantation Congolaise (CATPC), a plantation workers’ cooperative based on a former Unilever plantation in Lusanga, Democratic Republic of Congo. The film documents CATPC’s success in ending the destructive system of monoculture on their lands. [...]

From the violence of the plantation system to the aesthetics of the white cube, the film puts forward a proof of concept: museums can become decolonize and become inclusive, on the condition that the benefits accrued around the museum flow back to the plantation workers whose labor financed—and in some cases continues to finance—the very foundations of these institutions.

Dutch artist Renzo Martens’ attempt to resolve inequality through critical self-reflection is only the first salvo in this film. From the historical foundations in indentured plantation labour of art world giants such as Tate Modern, the Van Abbemuseum and the Ludwig Museum’s to the gentrifying neighbourhoods around them, from the boardrooms of Unilever to the exhausted plantations of Congo, the film sets a new paradigm. White Cube is not content with mere scrutiny, it proposes a paradigm shift: practical solutions for a new art world economy. CATPC was formed in 2014 together with renowned environmental activist René Ngongo, the founder of Greenpeace Congo. CATPC members make sculptures from plantation soil; the sculptures are 3D scanned and then reproduced in cocoa and palm oil in Amsterdam (the world’s largest cocoa port) before being exhibited at museums. With the income generated from their art, the workers buy back the land confiscated and taken from them by Unilever. So far, they have bought 100 hectares, which they are transforming back into rich and diverse, ecological gardens: the post-plantation.

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In White Cube, dem neuen, in Spielfilmlänge realisierten Dokumentarfilm von Renzo Martens, schaffen kongolesische Plantagenarbeiter*innen einen Präzedenzfall. Sie bedienen sich erfolgreich der Idee des „White Cube”, um ihr Land von internationalen Plantagenkonzernen zurückzukaufen und es für zukünftige Generationen zu sichern.

White Cube begleitet den Cercle d’Art des Travailleurs de Plantation Congolaise (CATPC), eine Kooperative von Plantagenarbeitern*innen auf einer ehemaligen Unilever-Plantage in Lusanga, Demokratische Republik Kongo. Der Film dokumentiert den Erfolg von CATPC bei der Abschaffung des zerstörerischen Systems der Monokultur auf ihrem Land. [...]

Der Film schlägt einen Bogen von der Gewalt des Plantagensystems zur Ästhetik des White Cube und liefert dabei einen Machbarkeitsnachweis: Museen können sich unter der Bedingung dekolonisieren und inklusiv werden, dass die Erträge, die sich im Zusammenhang mit dem Museum ergeben, an die Plantagenarbeiter*innen, deren Arbeit die Grundlage dieser Institutionen finanziert hat (und in einigen Fällen nach wie vor finanziert), zurückfließen.

Der Versuch des niederländischen Künstlers Renzo Martens, Ungleichheit durch kritische Selbstreflexion zu überwinden, ist aber nur eine Facette des Films. White Cube setzt ein neues Paradigma; die historischen Verankerungen von Kunstweltgiganten wie der Tate Modern, dem Van Abbemuseum und dem Museum Ludwig in einer Form der Vertragsknechtschaft („indentured labour”) werden beleuchtet, ebenso wie ihre umliegenden gentrifizierten Gegenden, die Vorstandsetagen von Unilever und die erschöpften Plantagen im Kongo. Der Film gibt sich nicht mit bloßem Hinterfragen zufrieden, sondern fordert einen Paradigmenwechsel und konkrete Maßnahmen für eine neue Weltwirtschaft im Kunstbereich. CATPC entstand 2014 in Zusammenarbeit mit dem bekannten Umweltaktivisten René Ngongo, dem Gründer von Greenpeace Kongo. CATPC-Mitglieder fertigen Skulpturen aus Plantagenerde an, woraufhin diese 3-D-gescannt und aus Kakao und Palmöl in Amsterdam (dem größten Kakaohafen der Welt) reproduziert und schließlich in Museen ausgestellt werden. Mit den Einnahmen aus ihrer Kunst kaufen die Arbeiter jenes Land zurück, das Unilever beschlagnahmt und ihnen weggenommen hatte. Bislang haben sie 100 Hektar gekauft, die sie in üppige und vielfältige ökologische Gärten zurückverwandeln: die „Post-Plantation”.